01.05.2015 Abfahrt bis in die Eifel ****

#1 von Bernd Degwer , 04.02.2015 22:58

Nun ist er da, der erste Tag und die Abfahrt steht kurz bevor. Bin schon ziemlich aufgeregt und freue mich auf die kommenden 17Tage! Ich mag es, dieses reisen mit dem Motorrad, wohnen auf und mit dem Motorrad. Ich kann es genießen, die Kurven, die Schräglage und das vibrieren des Motors ….. die Freiheit!
Schon früh um 09:00Uhr kommen Regina, Pierre und Gerry, aus dem GS-Forum bei Facebook, zum Kaffee vorbei. Wir sitzen in der Morgensonne bei uns auf der Terrasse. Kurze Zeitspäter stößt Carsten, aus der Nachbarschaft dazu. Auch er will mich begleiten.
Ich verabschiede mich von Marianne, meiner Frau, die heute arbeiten muss und uns daher leider nicht begleiten kann. Obwohl ich ja gerne fahre, ist das immer der "schwerste Punkt" bei der Abfahrt: der Abschied von Marianne und den Kindern. Aber das Fernweh ruft .... Danke Marianne, für Dein Verständnis!!!!

Um Punkt 10:00Uhr geht’s los!!! Wir fahren entlang der Ruhr bis zum ersten Halt am Motorradtreff am Hengsteysee an der Hohensyburg. Dort schließen sich uns Claudia, Patrizia und Friedel an! Bei der Weiterfahrt macht Friedel noch tolle Bilder von uns! Da Regina, Pierre und Gerry noch nach Hessen wollen, verabschieden sie sich kurz danach von uns!

Immer brav über Landstraßen kommen wir durch Witten, Sprockhövel nach Essen, um am „Haus Scheppen“ am Baldeneysee , einem weiteren Motorradtreff, eine Pause einzulegen. Hier verabschiedet sich dann Carsten von uns. Am Treff spreche ich einen GS-Fahrer an, ob er auch bei Facebook ist und vielleicht auf mich wartet! Werner, (wie ich erst später erfahre) guckt mich ziemlich ratlos an und erklärt mir, das er nicht bei Facebook ist. Ich erzähle Ihm meine Story zur Tour und er ist sofort begeistert von meinem Spendenzweck und wirft 10,-EUR in die Spardose für den Kinderhospitzverein!
Nun fahren wir zu viert weiter um bei Duisburg über den Rhein zu fahren. An der deutsche Grenze bei Nettetal bzw. Venlo komme ich nun zu meinem ersten Grenzübergang auf der Tour!
„Keulse Barrière“ ist der Name vom Grenzübergang bei Venlo zu der linksrheinischen Autobahn A61. Der Deutsche Name ist Schwanenhaus. In 1972 wurde die Autobahn A61 geöffnet und es entstand dieser Grenzübergang und die dazugehörigen Zollgebäude. Am 1.Januar 1993 sind die Europäischen Grenzkontrollen entfallen und seitdem gibt es hier nur noch einen Rastplatz. Seit April 2012 endet die A61 nicht mehr am Keulse Barrière! Seit dem 22. April 2013 wurde die heutige Straße eröffnet und man kann hier zur A61 fahren.
An der Grenze warten schon wieder neue Begleiter auf mich. Ich freue mich total über Peter, Carsten und Sandra! Zu siebt geht es nun auf die Suche nach etwas essbarem in den Niederlanden...... frische Pommes von der Bude. Da lassen wir doch den Peter vorfahren, der Niederländer ist und er findet in Tegelen mitten in einem Kirmesaufbau eine nette Frietes-Bude sogar mit einer Außenbestuhlung.
Ach, erwähnte ich schon, das den ganzen Tag die Sonne scheint. Nach dem Abends noch eine Sonnenscheindauer von max. einer Stunde vorhergesagt war war das sehr schön für uns!
Nach viel Blödeleien beim und nach dem Essen wird es dann auch Zeit für mich langsam entlang der Grenze nach Süden zu fahren!
Doch vorher verabschieden sich Patrizia, Claudia und Friedel von uns, da sie ja nun auch noch zurück nach Hause wollen!
In Brügge verlassen uns dann auch Carsten und Sandra! Nun habe ich nur noch den ortskundigen Peter dabei! Zu zweit „lassen wir es fliegen“ und sind bald am ersten markante Punkt auf meiner Reise: Wir erreichen Isenbruch! Das ist eine Ortschaft der Gemeinde Selfkant im äußersten Westen des Kreises Heinsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Doch was ist an diesem Ort so besonderes???? Isenbruch ist der westlichste Ort Deutschlands. Wer lange Abende mag, ist hier richtig: Hier geht die Sonne in Deutschland als letztes unter!
Nun fährt auch Peter seines Weges!

Weiter fahre ich nun alleine über Geilenkirchen und Herzogenrath bis zum Dreiländereck Deutschland, Niederlande und Belgien.
Gleich gibt es das nächste Highlight des Tages: Der höchste Berg der Niederlande. Hier am Vaalserberg (322m ü.NHN) verlaufen die Staatsgrenzen zwischen Belgien, Deutschland und den Niederlanden; das Dreiländereck liegt genau auf dem Gipfel. Der Berg liegt somit teilweise in Nordrhein-Westfalen, in der niederländischen Provinz Limburg und in Wallonien.
Richtige Serpentinen in den Niederlanden, wer hätte das gedacht! Ich fahre bis ganz nach oben auf den Aussichtspunkt „Dreiländerblick“ . Ganz schön was los hier oben. Richtige Volksfeststimmung!!!
Ich merke aber das ich schon ein wenig spät dran bin und will „mal eben schnell“ über die Bundesstraßen abkürzen. Leider habe ich dabei vergessen, das der erste Mai nur in Deutschland ein Feiertag ist und jetzt, um 17:30Uhr fast alle „Tageseinkäufer“ aus Belgien und den Niederlanden auf dem Heimweg sind. Schon stehe ich in einem Stau. Doch nur kurz über die Nebenstraßen und schon läuft es wieder. In dem Bemühen pünktlich bei Armin und Martina zu sein, vergesse ich, dass ich mit Armin einen Treffpunkt im Hohen Venn vereinbart habe! Als ich fast vorbei gefahren bin, schaue ich kurz aufs Handy und lese die Frage von Armin „Wo bleibst Du denn, ich warte hier!!!“ Sofort fällt mir wieder ein, das wir uns in Raeren treffen wollten und ich ändere meinen „Kurs“ . Unterwegs in einer Kurve kommt mir ein Motorrad entgegen. Ich ahne -spätestens nach dem vielsagendem Blick zu mir- das ist Armin, der das warten aufgegeben hat! Kurzerhand drehe ich und Armin warte schon. Kurz quatschen wir und ich versuche meiner Verspätung zu erklären, dann geht es weiter.
Armin fährt mit mir „flüssig“ (wie er es später nennt) durch die Eifel, vorbei an der Biker-Ranch gibt es so manche tolle Serpentine ;-) Mein Grinsen unter dem Helm wird immer breiter. Das ich mit meiner GS mit zwei vollen Koffern an diesem Tag noch die gesamte Lauffläche benutze, hätte ich nicht gedacht. Aber einmal rund um den Rursee, das kann ich nur jedem empfehlen. Sehr schöne Strecken fahren wir!
Als wir bei Armin zuhause ankommen sind, ist alle Scheu verflogen, Armin zeigt mir mein Zimmer, das Bad und sagt, das Martina auch gleich kommt. Ich mache mich kurz frisch und dann gibt es eine leckere Lasagne zu essen. Sogar einen Nachtisch hat Martina vorbereitet! Da kann kein Hotel mithalten. Als wir bei der Flasche Bier angekommen sind, kommt Martina mit Ihrer Tochter nach Hause Es gab ein Frauenfußball Pokalspiel in Köln, das sich die Beiden nicht entgehen lassen wollen.
Wir (oder ich?) reden viel, sogar eine kleine Energieberatung gibt es von mir. Die Beiden (und die 11-jährige Tochter natürlich auch) sind sehr nett und erst um Mitternacht komme ich dazu diese Zeilen zu schreiben.
Fazit des Tages: 84,50EUR Spenden habe ich heute unterwegs gesammelt und viele neue Freunde gewonnen! Was will man mehr auf so einer Tour erleben, als ich heute? Die Spendendose habe ich übrigens zusammen mit Armin geöffnet und den Inhalt gezählt. Natürlich nehme ich Abends immer das Geld aus der Sammeldose, nachdem ich es gezählt habe. Ich will ja nicht nach 16 Tagen mit zu viel Geld im Gepäck reisen. Ich schreibe jeden Abend auf, wieviel Geld in der Spardose war, nehme das Geld aber heraus und lebe / tanke davon! Alles entnommene Geld, also die gesamte Summe aller „Tagesleerungen“ spende ich am Schluss komplett.

So, nun ist es fast 01:00Uhr und es wird, nach so einem ereignisreichem Tag Zeit zu schlafen! Wer einen Tippfehler findet darf ihn behalten! ;-) Gute Nacht!


Unten seht Ihr die geplante Strecke.


 
Bernd Degwer
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Registriert am: 04.02.2015

zuletzt bearbeitet 02.05.2015 | Top

   


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