Schon früh bin ich wach und „kontrolliere“ die Reaktionen auf meinen Tagesbericht vom 1. Tag.
Dann gibt es ein so reichhaltiges Frühstück das Martina uns bereitet hat, besser als in jedem Hotel. Schmunzeln muss ich dann aber doch, als mir online im Facebook-Forum die Leberwurst empfohlen wird, die ich bisher nicht beachtet habe. Da hat wohl schon einmal jemand aus dem Forum hier geschlafen, und was soll ich sagen, die Leberwurst ist wirklich sehr lecker. So gesättigt schlüpfe ich nun in meine Motorradschutzkleidung und packe mein Motorrad. Dann gibt es noch ein paar Fotos -bei Kaiserwetter mit blauem wolkenlosem Himmel- zu machen und schon sind Armin und ich wieder unterwegs. Er läßt es sich nämlich nicht nehmen, mir noch ein wenig die Gegend zu zeigen! Aus den geplanten 60km zum Dreiländereck Belgien, Frankreich und Detschland werden so 160km und nun kenne ich den Naturpark Eifel, das hohe Venn und bin schon einmal durch die Ardennen gefahren.
Alles total unterschiedliche Landschaften inbesondere zur Zeit -also im Frühling- sieht man deutlicher Unterschiede bei der Vegetation. Im Hohen Venn gibt es bisher kaum ein grünes Blatt an einem Baum oder Busch, während bei uns Zuhause schon alles grünt! Marianne, meine Frau, hätte als Naturliebhaber Ihren Spaß an den unterschiedlichen Landschaften und der unterschiedlichen Vegetation.
Eine kleine Enduroeinlage wird uns auch noch abverlangt, als uns das Navi in eine, wegen Baustelle, gesperrte Straße leitet. Wir ignorieren die Sperrung und versuchen unser Glück. Ca. 2km Schotterpiste und Baustraße liegen am Ende hinter uns und ich bewundere Armin, das er da mit seiner Suzuki durchgefahren ist!
Am Dreiländereck trennen sich dann unsere Wege und wir verabschieden uns. Das war schon einmal ein gelungener Vormittag mit schönen Strecken. Allerdings hat mein TomTom-Navi direkt vor dem Ziel angefangen zu „spinnen“ und hat uns ein wenig im Kreis herum geführt, wie wir vermuten. Zu blöd, wenn man sich nur auf das Navi verläßt, wenn ich auch solche „Ausfälle“ bisher eher selten hatte.
Entlang der Sauer, die gleichzeitig die Grenze zwischen Deutschland und Luxemburg ist, fahre ich nun bis nach Endernich, wo ich auch den Marktplatz sofort finde. Hier bin ich mit Thomas aus dem GS-Forum und Stephan –meinem heutigen Gastgeber für di Nacht- verabredet. Zwischendurch tanke ich noch für sagenhafte 1,22EUR/ltr Super und suche meinen ersten Geocache in Luxemburg.
Ich setzte mich in den Außenbereich des vereinbarten Cafes und genieße die wärmende Sonne, die sich aber langsam rar macht, da sich immer wieder Wolken.vor den Wärmespender schieben!
Als erstes „finden“ mich Thomas und Bea. Thomas hat sich mal im Forum von mir einen Tip für den Bau eines Halters für das Navigationsgerät geben lassen und ich begutachte heute Nachmittag noch das Ergebnis.
Kurz darauf trifft auch Stephan -mein Gastgeber für die heutige Nacht- in Begleitung einiger Freunde ein. Sofort werden Tische zusammen gerückt und nun haben wir eine lange Tafel für alle organisiert. Ich erklären den Freunden kurz noch einmal -auf Nachfrage- den Grund meiner Fahrt und dann erfolgt wieder ein lustige Unterhaltung in der Runde Gleichgesinnter! Motorradfahrer sid eben unkompliziert. Immer wieder stelle ich das fest!
Susan, eine Begleiterin von Stephan, hat Ihr Motorrad noch nicht sehr lang und so nehmen wir sie bei der Abfahrt in unsere Mitte und fahren ganz gemütlich an der Mosel entlang bis zum Dreiländereck südlich von Luxemburg, bei Schengen. An der Flußpromenade unterhalb des Schengener Museum machen wir noch einen kurzen Fotostop. Anschließend geht es dann auf (fast) direktem Wege zu Stephan nach Hause. Auf diesem Weg verabschieden sie, wie beim letzten Stop vereinbart, einer nach dem Anderen von uns und alle fahren heim.
Nur Philipp begleitet uns bis nach Wadern, wo er später noch mit uns grillen wird! In Wadern angekommen werden wir von Jasmin freudig begrüßt. Winkend steht sie im Garten, öffnet uns dann das Garagentor, hinter dem auch mein Motorrad heute Nacht einen Platz findet!
Auch kommt Peter, der uns vorher mit seiner Ducati begleitet hat, kommt nun in Begleitung seiner Frau zum grillen dazu und ich lerne schnell, das man im Saarland nicht grillt sondern schwenkt.
Ein mit sehr viel Fleisch belegter Grillrost wir über einem Buchefeuer immer wieder kräftig geschwenkt, bis das Fleisch gar ist. Der „Bediener“ dieser Konstruktion heißt übrigens Schwenker. Die Konstruktion heißt ebenfalls Schwenker! Und das Fleisch auf dem Rost heißt auch Schwenker! So leicht kann saarländisch sein! ;-)
Wir Sechs lachen viel und erzählen uns gegenseitig unsere „besten Motorradgeschichten“ und trinken dazu natürlich ein Bier. Ich trinke wirklich nur EIN Bier, weil ich es mir auf Motorradreisen angewöhnt habe, Abends wenig Alkohol zu trinken, weil ich ja Morgens schon wieder voll fahrtüchtig sein möchte, ohne Restalkohol!
Kurz vor Mitternacht gibt es sogar noch einen Nachtisch: Selbstgemachte Kokoscreme mit Früchtequark! HILFE, wo bekomme ich ne Motorradhose in XXL her, die mir dann in den letzten Tagen der Tour nur noch passt???!!! Die Creme ist natürlich total lecker!
Wir sitzen übrigens bei sehr angenehmen Temperaturen draußen unter einem Terrassenüberdach. DIe angenehmen Temperaturen kommen aber wohl weniger von der Großwetterlage als von dem Heizpilz und dem Gas-Heizstrahler die plötzlich um uns herum das "Microklima" erwärmen!
Erst weit nach Mitternacht gehen wir ins Bett, so das ich erst jetzt (1:45Uhr) zum schreiben dieser Zeilen komme. Nun wird es auch Zeit für mich zu schlafen.
Auch hier hat man mir, wie schon bei Martina und Armin, ein Gästebett angeboten. Sogar ein "Betthupferl" liegt auf meinem Kopfkissen, als ich mit in Bett lege. Also Jasmin und Stephan, wie schon bei Armin und Martina: 4 Sterne!!!!! ;-)
Sehr viel habe ich heute gesehen und erlebt und ich bereue keinen Moment meinen Endschluss diese Fahrt so zu machen wie ich sie mache. Durch die Begleitung von Einheimischen sieht man viel mehr von der Region und dazu lernt man noch viele „Vokabeln“ …. wie z.B. den Schwenker ;-)
Ach ja, alle Begleiter heute, wie auch Martina und Armin, sowie deren elfjährige Tochter Hanna haben heute etwas in die Spendendose geworfen. Insgesamt sind dabei 55,64EUR zusammen gekommen! Ganz toll finde ich das Ergebnis!
Morgen starte ich von hier aus in den Pfälzer Wald! Ich bin gespannt!