Da Georg heute leider arbeiten muss stehe ich früh um 07:00Uhr auf, damit ich mich zumindest noch bei ihm bedanken kann und ihn verabschieden kann! Beim Frühstück erzählt mir dann Susanne, seine Frau, dass sie mich gerne begleiten würde, zumindest bis zur Fähre. Ich freue mich natürlich über ihre Begleitung und so fahren wir zu zweit von Tägerwilen in der Schweiz zum Fährhafen von Konstanz der gut 12km nördlich der Konstanzer Innenstadt liegt! Kurzes Fotoshooting an der Konstanzer Brücke bzw. am Konstanzer Hafen und dann geht es auf die Fähre! Susanne hat kurzerhand beschlossen auch noch die Fährefahrt mit zu machen. Für sie ist es die erste Fähre mit dem Motorrad.
Wir werde an der anderen Seite, in Meersburg, schon erwartet. Dort stehen Joe, Peter und Alfred aus dem „BMW-GS-Endurobikes Forum“! Wir werden freudig begrüßt und wie bisher bei allen Begegnungen mit anderen Motorradfahrern versteht man sich sofort. Susanne wird gleich integriert. Leider kann sie uns nicht begleiten, sie hat wohl andere Termine und wird daher gleich um den See herum zurück fahren. Wir bereden kurz die Planung, die mir aber einerlei ist: Denn wenn ich schon „Einheimische“-Begleiter habe, gebe ich mich ganz in deren Hände und fahre hinterher!
Los geht’s, schon kurze Zeit später verläßt uns Susanne und wir hupen und winken Ihr nach! So umkreisen wir zu viert nun Tettnag und machen einen Halt im Meckenbeuren. Dort wohnt Alfred und wir stehen vor dem Geschäft seiner Frau! Sie kommt raus und begrüßt mich überschwenglich! Ich freue mich über so viel Zuspruch und sie erklärt mir, das sie alle Berichte bisher gelesen hat und am liebsten sofort den Laden abschließen würde um dann mitzufahren! Sie fährt nämlich auch Motorrad, muss aber leider arbeiten!
Natürlich kennt Alfred sich im Ort aus und wir fahren einige Kilometer lang quer durch den Wald, natürlich eine Schotter- und Waldbodenweg mit großen Pfützen. Das an den Wegen keine Verbotsschilder standen, versteh sich von selbst. Tatsächlich kommt uns auch einmal ein Auto entgegen. Wir lassen es ordentlich fliegen
Dann geht es wieder an den Bodensee zurück. In Langenargen, in der Nähe von Lindau, fahren wir (oder besser gesagt: ich fahre und die anderen gehen die letzten Meter) zum Bodenseeufer.
Wir machen dort schöne Fotos mit dem Schloß Montfort im Hintergrund. Ich gehe auch noch kurz zu Fuß in den See, aber nur mit meinen Endurostiefeln. Die sind noch ganz dreckig vom Vortag und nun sind sie wieder sauber!
Joe verabschiedet sich nun von uns und auf dem weiteren Weg machen nur noch einen Stop zum Einkaufen. Ich brauchte unbedingt Mineralwasser für unterwegs. Ich trinke zu wenig über den Tag, stelle ich unterwegs immer wieder fest. Heute soll das anders werden!
Wir folgen nun der Deutschen Alpenstraße und wir haben einen tollen Panoramablick auf die teilweise noch schneebedeckten Berge. Unglaublich schöne Kurven verleiten uns zum zügigen fahren. So eine langgezogene Kurve mit vollem Einblick in die gesamte Strecke ist schon was tolles. ;-) Dann im Hintergrund noch das Alpenpanorama, ich kann mich gar nicht satt sehen! Kurz darauf biegen wir von der Alpenstraße ab und weil es ist mittlerweile Mittag ist, haben wir alle Hunger und wir essen eine Kleinigkeit.
Nun geht es weiter bis an die Grenze zu Österreich. Ich fühle mich ein wenig „betrogen" um das Dreiländereck Schweiz / Österreich und Deutschland, aber das liegt nun mal mitten im südlichen Bodensee und ist mit dem Motorrad daher ziemlich unerreichbar.
Dann geht es erst richtig in die Berge. Gestern bin ich in Rust noch an der Achterbahn des dortigen Freizeitparks vorbei gefahren, nun fahre ich mit meiner eigenen „Achterbahn“!!!!! Es geht über den Riedbergpass zum Oberjoch und dann weiter nach Oberstdorf. Hier befindet sich der südlichste Punkt Deutschlands, das Haldenwanger Eck.!
Doch unerreichbarer mit dem Motorrad liegt dieser Punkt, der nur über eine Bergtour zu erreichen ist. Das Haldenwanger Eck stellt einen Sattel zwischen hohen Bergen dar. Die eigentliche südlichste Landesstelle Deutschlands befindet sich wenige hundert Meter südöstlich des Haldenwanger Ecks beim Grenzstein 147 auf 1883 Meter Höhe über Meer und ist durch eine Steinsäule mit Aufschriften markiert. Der südlichste Ort Deutschlands, der Weiler Einödsbach, liegt 8,3 Kilometer nordöstlich des Haldenwanger Ecks. Zwei Kilometer weiter nördlich liegt der Weiler Birgsau, der zweitsüdlichste Ort Deutschlands. Die Benutzung der Zufahrtsstraße mit motorisierten Fahrzeugen ist nur Anwohnern erlaubt. Somit müssen wir uns mit der südlichsten öffentlichen Straße begnügen. Wir fahren südlich von Oberstdorf ins Stillachtal. Hier gibt es die Talstation der Fellhornbahn. Doch auf dem Weg dahin ist die Straße wegen einer Baustelle gesperrt. Wir werden mithilfe von Umleitungsschildern in einen Waldweg geschickt. Da dieser nur einspurig befahrbar ist, wurde diese Umleitung sogar beampelt! Also ein Offroadtrack mit Startampel..... genauso nutzen wir den Weg dann auch. :-) :-)
An der Fellhornbahn werden Fotos gemacht, für mehr ist keine Zeit. Meine Begleiter müssen heute ja auch noch wieder zurück nach Hause und ich würde gerne noch ein Stück nach Osten voran kommen!
Wir fahren durch Sonthofen, da fällt Alfred ein, dass es hier die Firma Held gibt. Wir fahren dort hin und ich frage nach dem Geschäftsführer...... Ich stelle ihm mein Projekt vor und er geht nach meiner Frage, ob er den Kinderhospitzverein unterstüzen möchte, an das Regal mit Tankrucksäcken und fragt mich, wenn er mir den schenkt, was wir bereit wären dafür zu spenden...... Die Sammeldose für die Spenden liegt nun in dem neuen Tankrucksack und ist mit 120,-EUR mehr gefüllt als vorher...... das war mal eine kurzfristige Aktion. Und ich hab nun endlich mal einen ordentlichen Tankrucksack.
Weiter geht es zum Gaichtpass, wieder nur Kurven, Kurven, Kurven. Wenn man Das landschaftlich schöneTannheimer Tal bis Reute rundet den Tag prima ab! Alfred weiß nun, warum meine Alu-Koffer von Traxx an der unteren äußeren Ecke nicht rechtwinklig, sondern abgeschrägt sind. Immer sind es wohl nur wenige Zentimeter bis zum Astphalt, aber noch haben die Koffer keinen einzigen Kratzer an den unteren Ecken!
Nun sind wir heute 280 Kilometer zusammen gefahren. Wir hatten viel Spaß und haben uns prima verstanden. Beim Abschied in Reutte verspricht mir Alfred, dass wir nicht das letzte Mal zusammen gefahren sind! Ich freue mich auf eine Fortsetzung dieses Tages!
Das waren wieder tolle Begleiter heute, von der ersten Minute an brauchte ich nicht alleine zu fahren.
Ich will aber auch um 18:00Uhr nicht schon den Tag beenden und „lege“ noch 110 Kilometer drauf. Vorbei am Plansee zur „Königlichen Villa" Schloss Linderhof in der oberbayerischen Gemeinde Ettal im südlichen Bayern vorbeifahre. Dies ist ein Schloss des bayerischen Königs Ludwig II. Es wurde in mehreren Bauabschnitten von 1870 bis 1886 errichtet. Das kleine Schloss entstand anstelle des sogenannten „Königshäuschens" seines Vaters Max II., das 1874 auf einen Platz ca. 200 m westlich des heutigen Schlosses übertragen wurde.
Weiter fahre ich entlang der Grenze bis kurz hinter den Sylvenstein Stausee: bis nach Kreuth. Hier werde ich mir heute Abend meine erste Hotelunterkunft gönnen. Heute Abend werde ich mal eher schlafen gehen! Jede Nacht nur 4-5 Stunden Schlaf und dann tagsüber noch Alpenpässe ….. da braucht man mal eine längere Erholungspause!
Insgesamt waren das heute also 410 Kilometer und ich bin von 09:15Uhr bis 20:30Uhr unterwegs gewesen. Das Wetter war übrigens optimal. Leicht bewölkter Himmel, manchmal zeigt sich die Sonne und ca. 20 Grad warm. (Meine 1150er hat keine Temperaturanzeige!)
Fazit des Tages: 410 Kilometer, Tausend Kurven und 150,-EUR Spenden insgesamt!