Direkt nach einem guten Frühstück in meinem Hotel starte ich zum BMW-Händler in Regensburg. Der Scheinwerfer ist da! Ich freue mich! Nach der Demontage des alten Scheinwerfer montiere ich den neuen. Keine Stunde später ist alles erledigt! Bis auf einen Torxschlüssel brauche ich mir kein Werkzeug hier zu leihen. Ich habe ja immer die Rolltasche meiner R100R mit Werkzeug dabei! Damit habe ich mir und auch schon vielen Anderen helfen können.
Nun geht es durch das Tal der Regen immer weiter nach Norden. Mehrfach mache ich Pause. Ich genieße einfach die Landschaft die an mir vorbei zieht.
In der Gegen um Obervietach kaufe ich mir ein paar Käsewürfel und eine Laugenstange zum Mittag in einem EDEKA-Markt und fahre für den Verzehr dieser Leckereien an den Ufer eines kleine Sees, wo ich dann in der Sonne liege und meinen großen Alukoffer zum Tisch umfunktioniere und auf ihm esse! Das Leben kann schön sein und ganz einfach! Nach dem Mittag ist der Motor noch gar nicht richtig warm gefahren, da muss ich schon wieder bermsen Ein Goldlehrpfad ist ausgeschildert, da fahre ich natürlich hin. Und tatsächlich ist ier früher Golg geschürft worden, Klumpen bis zu 3mm Durchmesser hat man gefunden. Erst 2008 hat man hier „Baggerschürfungen“ vorgenommen, bei denen es sich heraus gestellt hat, das der Gehalt von Gold im Boden hier eher überdurchschnittlich ist. Ich kontrolliere vor der Weiterfahrt gut die Reifen und die Schuhsohlen, aber nichts will glänzen....
Immer noch geht es danach in Richtung Norden! Immer bemüht die kleinsten Stra0en auszuwählen „hangel“ ich mich von Ort zu Ort über die Karte. Macht richtig Spaß, nachdem ich seit Jahren nur noch nach Navi gefahren bin, mal wieder die Karten auszupacken. Der nächste Höhepunkt des Tages lässt nicht lange auf sich warten: Der Mittelpunkt Mitteleuropas! Ich stehe an einer Kreuzung und da ist dieser Punkt ausgeschildert. Da will ich unbedingt hin. Leider stehen auf der ausgeschilderten Zufahrtstraße überall Sackgassenschilder mit dem Zusatz „Baustelle“ . Da komme ich schon vorbei, denke ich gerade noch als mitten im Wald ich sehe, das die Brücke über einen See fehlt. Ein Blick auf mein Navigationsgerät sagt mir, hier ….ein Stück zurück... geht ein Waldweg um den See herum. Und genau diese Situation hatte ich vor exakt 2 Jahren mit meinem Freunden Lothar Baltrusch und Andreas Hülsmann , die ich beide durch Polen begleitet habe, auf Ihrem „Way to Huyen“ bis nach Vietnam. Damals hat die Umfahrung durch den Wald geklappt und was soll ich sagen, dieses Mal auch wieder. Allerdings bin ich froh, bei dem schlechten Weg, eine Reise Enduro zu fahren und nicht wie damals eine R1150RT (ein Reisetourer).
Dann komme ich tatsächlich noch zum Mittelpunkt Mitteleuropas.... Allerdings wird selbst auf dem Hinweisschild schon erklärt, dass es mehrere Methoden gibt, bei so einer komplizierten Form einer Fläche, den Mittelpunkt zu berechnen. Somit gibt es wohl mehrere „Mittelpunkte“ vom Europa. Einen hab ich zumindest gesehen und -ganze ehrlich- das ist mir auch genug. Der Ort selber ist schön gestaltet mit einer in die Erde eingelassenen runden Steinplatte und mittig steckt dort ein Edelstahlspitze, damit ist der berechnete Punkt dann genau markiert.
Weiter geht es nun aber langsam auf die tschechische Grenze zu. Einmal möchte ich wenigstens mal kurz rüber fahren und so kürze ich die tschechische „Ecke“ hier ein wenig ab und bin etwas eher an meinem Ziel! Ein kleiner Fotohalt an der Grenze versteht sich von selbst! ;-)
Nun verlasse ich Bayern und bin in Sachsen. Gleichzeitig ändert sich auch meine Hauptfahrtrichtung. Bin ich morgens nur nach Norden gefahren, geht es nun wieder geradewegs nach Osten!
„Geradewegs“ ist eigentlich nicht ganz korrekt. Ich bin nun im Erzgebirge und wie das in Gebirgen nun mal so ist, gibt es hier überall diese „lästigen" Serpentinen und unbeschreiblich viele Kurven. Ich werde auch das überstehen (Achtung Ironie) und folge meinem treuen NAVI, einem TomTom-Rider 2 , den ich nun schon fast 5 Jahre habe und der mir (fast) immer tolle Strecken gezeigt hat! Auf dieser Reise gab es einzig am Dreiländereck in Luxemburgs Norden wohl ein Problem und ich muss mich dafür hier nochmal bei Armin entschuldigen! Da sind wir ganz schön im Kreis geführt worden. Sorry!
Mittlerweile habe ich mir angewöhnt, dank des neuen Tankrucksackes von Held, immer die passende Karte dort eingelegt zu haben. (Ja Friedel, ich kann Dein Grinsen bis hierher sehen!) Man kann einfach mal eine Ort überspringen oder sieht eine interessante Straße mit vielen gebogenen Abschnitten (ugs.: Kurve) . Insbesondere für das „grenznahe“ fahren ist die Karte wirklich nicht schlecht! Alle 17 Tage am Navi vorzuplanen, war schwer machbar, insbesondere an den Tagen ohne fest geplanten Übernachtungsort!
Als ich von Tschechien, das mir immer wieder gefällt, (Ja, das ist so Cathy!) zurück nach Deutschland / Sachsen einreise, komme ich durch Bad Elster. Ein wunderschön angelegtes Kurbad! Tolle mondäne Fassaden rechts und links der Straße würden mich eigentlich verleiten hier noch eine Pause einzulegen. Aber erst heute Morgen hatte ich den zugesagten „Termin“ um 17:00Uhr bestätigt und wollte daher auch nicht zu spät dort sein! Also nur mal kurz gucken, nach rechts und links … und durch! In Klingenthal treffe ich dann Yvette und Thomas! Wie wir es vereinbart hatten, sind sie pünktlich mit ihren zwei1000er Suzukis V-Strom's da! Nicht einmal richtig Zeit habe ich,die Sonne zu genießen, die -wie schon den ganzen Tag- von einem ganz leicht bewölktem Himmel schein!
Wir begrüßen und herzlich und gemeinsam fahren wir durch schöne Täler und am nächsten Ortsschild glaube ich meinen Augen nicht zu trauen: Unter dem Ortsschild von Morgenröte-Rautenkranz , wie das Dorf heißt, steht etwas von „Weltraumdorf“ und am Ende des Ortes ist eine deutsche Raumfahrtausstellung, mitten im Erzgebirge! Ich bin erstaunt und blinke gleich links, denn das will ich sehen. Tatsächlich steht vor dem Museum ein Düsenflugzeug, eine MIG! Wir fahren bis vor das Museum. Es reicht aber nur für einen kurzen Fototermin, bei dem ich dann erfahre, dass aus diesem Ort der erste Kosmonaut Deutschland kam.
Leute, ich sag euch, wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erleben: Nachmittags erst am Mittelpunkt Mitteleuropas und nun hier. Reisen bildet und nicht nur den Bauch! ;-)
Um wirklich alles genau zu erkunden, was ich unterwegs finde oder auch um Museen zu besichtigen habe ich bei meiner Zeitvorgabe nicht wirklich Zeit. Aber für mich soll diese Tour ja auch eine „Orientierungsrunde“ sein, um dann vielleicht mal, zusammen mit Marianne, einen ganzen Urlaub an einem dieser vielen schönen Orte zu verbringen.
Als wir bei Yvette und Thomas zu Hause ankommen warten schon die beiden Kinder Johanna und Johannes auf uns. Erst ein wenig scheu merke ich aber schnell wie nett und interessiert sie an allem sind. Sie hängen mir förmlich an den Lippen, als ich Ihnen erzähle und auf der Karte zeige, wann ich wo hergefahren bin! Ich sag es ja, jeder Abend ist anders. Zu „Feier des Tages“ gibt es extra ein Kaninchen aus dem Ofen! Nach dem wirklich sehr leckerem Essen (danke Yvette!) machen wir noch einen Abendspaziergang zu einem, in der Nähe befindlichen Stausee. Mit dem 12-jährigen Johannes finde ich noch meinen ersten Geocache in Sachsen, bzw. er findet ihn täglich beim spielen im Wald und er gibt mir einen Tip, was ich suchen muss :“magnetisch ist er“ und das mitten im Wald! Mehr verrate ich aber nicht, hier lesen ja auch Muggel mit! (So, alle Unwissenden (also Muggel) vergessen jetzt einfach die letzten zwei Sätze zum Geocachen)
Wir sitzen alle fünf noch lange ganz gemütlich draußen und eine Feuer wärmt uns. Sehr gemütlich haben die Beiden das hier und das Dorf gefällt mir auch gut. Ob da aber meine Welt wäre, weiß ich nicht so genau, ich denke eher nicht. Aber verstehen tue ich jeden, der die Natur so sehr mag und daher gerne in ihr lebt. Überhaupt bin ich zwar erst ein paar Kilometer durch Sachsen bzw. das Erzgebirge gefahren, aber was ich bisher gesehen habe hat mir sehr gefallen.
Dann übergibt mir der liebe Thomas eine ganze Dose voller Geld, die ich gestern Abend vergessen habe nachzuzählen. Das machen wir morgen früh beim Frühstück und dann reiche ich die Zahlen nach. Der Thomas hat kurzerhand bei den Treffen seines „Motorradstammtischen“ Geld für den Deutschen Kinderhospizverein gesammelt! Super, toll gemacht. Egal wieviel in der Dose ist, ich finde sein Engagement echt toll!!!! Nun ist die Nacht angebrochen und auch wir müssen ins Bett. Ich auf jeden Fall, denn jetzt, also nach dem Tag, möchte ich euch ja noch an dem Erlebten teil haben lassen. Was ja nun auch erledigt ist. Der Beitrag kommt aber erst morgens um fast 06:00Uhr online, weil ich gestern beim tippen eingeschlafen bin..... doch alles ganz schön anstrengend, macht aber auch riesig Spaß!
Noch ein Nachtrag zu Gestern, da war ich ja mal einen Tag ganz alleine unterwegs und da gab es „nur“ die 20,-EUR von den beiden Radfahrern in Passau! Nur mal zur Information, wenn ich hier Zahlen nenne, sind diese längst online in den extra dafür angelegten Seiten:
Spenden im Detail
Dort findet ihr alle Spenden in einer Liste wieder.